Garen wurde in den letzten Jahren auch in Europa immer beliebter, wodurch heutzutage ein großer Teil der kochbegeisterten Community weiß, was man sich unter einem Dampfgarer vorstellen kann. Dies hat allerdings auch lange genug gedauert. Wie gesagt – in vielen anderen Ländern der Welt ist das Garen von Speisen im Wasserdampf seit Jahrtausenden ein bedeutender Teil der Kochkultur.
Inhaltsvereichnis
Garen – ein kurzer geschichtlicher Überblick
Auch wenn gewisse Details heute nur mehr schwer zu rekonstruieren sind und ein letzter Beweis noch aussteht: Man kann davon ausgehen, dass das Garen im Wasserdampf seine Wurzel in der asiatischen Küche hat.
Vor mehr als 1000 Jahren – die asiatische Küche erfindet das Dampfgaren
Vor mehr als 1000 Jahren begann man irgendwo in Asien damit, Speisen nicht direkt im Wasser, sondern nur mehr indirekt im Wasserdampf zuzubereiten. Diese Idee hat sich durchgesetzt und ausgebreitet. So findet man insbesondere in China, aber auch in Japan und Indien jede Menge Gerichte, die in einem Garer zubereitet werden müssen.
Die damals verwendeten Dampfgarer dürften sich zwar über die Jahre doch ein wenig verändert zu haben, gleichen jedoch mit Sicherheit den heute für die Zubereitung von Dim Sum ( 點心 chinesisch für „das Herz berühren“) verwendeten kleinen Bambuskörben.
Diese werden beim Kochen in einem mit Wasser gefüllten Wok gestellt, übereinandergestapelt und oben mit einem Deckel verschlossen. Was macht der Rest der Welt: Auch in anderen Ländern haben sich damals schon ähnliche Systeme entwickelt. Hervorzuheben wäre beispielsweise der Römertopf – wirklich durchgesetzt hat sich das Garen in Dampf allerdings nur in der asiatischen Küche.
1600 bis 1920 – der Druckkochtopf wird erfunden und etabliert sich langsam in Europa
1674: Im 17. Jahrhundert entwickelte der Franzose Denis Papin den nach ihm benannten „Papinschen Topf“. Dieser gilt als Vorläufer der heutigen Schnellkochtöpfe und ermöglichte es, Essen unter starkem Druck in Dampf zu garen.
Obwohl diese Erfindung die Zubereitungszeit vieler Speisen nahezu halbieren konnte, hat sie sich lange nicht richtig durchgesetzt. Erst in den 1970er Jahren kamen auch Privathaushalte auf den Geschmack und die Schnellkochtöpfe wurden zu einem weltweiten Erfolg.
Mit einem „richtigen“ Dampfgarer lassen sich diese Töpfe allerdings nicht vergleichen. Das Wasser und die Speisen waren ja nicht voneinander getrennt, wodurch eher von einem gut gemeinten Dünsten die Rede sein konnte. Lediglich durch den Einsatz eines Garaufsatzes wurden diese Geräte zu einem „richtigen“ Dampfgarer.
1980er – der Dampfgarer fasst langsam Fuß
Erst in den 1980er Jahren konnte dann das Prinzip des Dampfgarens auch in Westeuropa und Amerika erstmals wirklich Fuß fassen:
Die professionelle Gastronomie erkannte, dass in einem Gargerät auch eine große Menge an Speisen für eine längere Zeit frisch gehalten werden konnte – ohne auszutrocknen oder kalt zu werden.
Die letzten 15 bis 20 Jahre – auch Privathaushalte kommen auf den Geschmack
Spätesten ab diesem Zeitpunkt war klar, dass der Dampfgarer auch in die Privathaushalte vordringen würde. Dies hat allerdings deutlich länger gedauert als gedacht: Erst in den letzten Jahren werden Dampfgarer in nennenswerter Zahl verkauft und sind somit selbst heute noch eher exotische Küchengeräte.
Dennoch: Immer mehr und mehr Menschen beginnen mit dem Garen und aufgrund der vielfältigen Vorteile dieser Kochmethode ist davon auszugehen, dass der Marktanteil der Dampfgarer auch in den nächsten Jahren weiter steigen wird. Vielleicht auch, weil du auf den Geschmack gekommen bist und eines meiner empfohlenen Geräte gekauft hast.